Über drei Millionen Geflüchtete halten sich zurzeit in der Türkei auf. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten versuchen sich mit allen Mitteln gegen diese abzuschotten und haben die sogenannte „Balkanroute“ im März 2016 geschlossen. Im vergangen Jahr waren mehr als eine Millionen Menschen über diese Route von Griechenland aus nach Westeuropa gekommen.
Doch nun sitzen Zehntausende auf ihrer Flucht in Griechenland fest. Seit dem Deal mit der Türkei wurden die „Hotspots“ auf den griechischen Inseln zu Haftzentren umgewandelt und Geflüchtete werden offiziell wieder in die Türkei abgeschoben. Um die Migration kontrollieren zu können, werden immer mehr flüchtlingssolidarische Initiativen kriminalisiert. Auch wird deren Arbeit von den staatlichen Behörden erschwert oder ganz untersagt.
Jannik Held hat sich von der Situation vor Ort ein eigenes Bild gemacht und verbrachte den letzten Monat in der Türkei, Griechenland, Mazedonien und Serbien. Während seiner Reise hat er mit vielen Aktivist*innen, Journalist*innen, Filmemacher*innen und Geflüchteten gesprochen. Am 19. Mai wird er von der Umsetzung des EU-Türkei Pakt, verschiedenen flüchtlingssolidarischen Initiativen und anderen Reiseeindrücken berichten.
Jannik Held ist in verschiedenen antirassistischen Initiativen in Konstanz und überregional engagiert. Unter anderem hat er das Konstanzer Aktionsbündnis „Abschiebestopp“ mitgegründet, die Aktionstage „Fluchtursachen bekämpfen, Waffenexporte stoppen“ unterstützt und viele Veranstaltungen zur deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik organisiert. Derzeit konzipiert er zusammen mit dem „Studium Generale“ der Universität Konstanz eine Ringvorlesung zum Thema Migration und schreibt seine Masterarbeit zu Antiziganismus in der deutschen Flüchtlingspolitik. – red
Reisebericht von der „Balkanroute“: Wie Flüchtlingshilfe kriminalisiert wird
Donnerstag, 19. Mai, 19.00 Uhr, Jugendkultur e.V. Contrast, Joseph-Belli- Weg 11, 78467 Konstanz
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